© Axel Hindemith (CC-by-sa-3.0 de)

Einladung zur Ökumenischen Gedenkfeier des Völkermordes an den Armeniern und Ukrainern am orthodoxen Oster-Sonntag, den 24. April um 17.00 Uhr in der Kirche Oldenstadt

Wed, 20 Apr 2022 11:26:02 +0000 von Frank-Peter Schultz

Es leben Nachkommen von dem ältesten christlichen Volk in Oldenstadt-Groß Liedern auch als ukrainische Flüchtlinge mitten unter uns. Weltweit wird dieses Tages gedacht und so wird bei uns in der Kirche Oldenstadt auch eine Gedenkfeier veranstaltet. Seien Sie herzlich zu dieser ökumenische Feier eingeladen! 
Wir wollen Fürbitte für die Hinterbliebenen dieser Katastrophe und der aktuell Betroffenen aus und in der Ukraine halten. 

Am armenischen Volk wurde vor 107 Jahren ein Völkermord auf dem heutigen türkischen Gebiet begangen. Der 24.04. gilt als Stichtag, weil an diesem Tag, beginnend mit der Oberschicht unzählige Christen massakriert worden sind. Im folgenden sind an die 1,5 Millionen Armenier, 750000 syrisch-orthodoxe aramäische und unzählige griechisch-orthodoxe Christen beseitigt worden. Historiker sprechen von einer Blaupause zum Holocaust. Dolchstoßpropaganda, Todesmärsche, Konzentrationslager, Viehwagontransporte, Massentötungen, Enteignungen in allen gesellschaftlichen Bereichen, Menschenhandel. Es war die Zeit des ersten Weltkrieges, die nicht stehen blieb.
Vor Oberkommandierenden der Wehrmacht erklärt Adolf Hitler bereits am 22. August 1939, wenige Tage vor dem Überfall auf  Polen “Ich habe meine Totenkopf-Verbände bereitgestellt, mit dem Befehl unbarmherzig, Mann, Weib und Kind polnischer Abstammung in den Tod zu schicken”. Er fügt hinzu “Wer spricht noch heute von der Vernichtung der Armenier”. Auch Hitler ließ sich beim Völkermord an den Juden vom armenischen Genozid inspirieren.
1943 wird der Leichnam von Talat Pascha von den Nazis, in einem pompösen Staatsakt von Berlin in die Türkei überführt. Für die Nazis ist der von für die Täter folgenlos gebliebener Völkermord an den Armeniern, eine historische Tatsache die sie in ihren eigenen Vernichtungsplänen bestärkt.
Bis heute werden die Hauptverantwortlichen des armenischen Völkermordes, Enver Pasha und Talat Pasha in der Türkei verehrt: Brücken, Straßen, ja sogar Grundschulen sind nach ihnen benannt.

In meiner Fahrt im Jahr 2013 habe ich in der Osttürkei nach Spuren und Überlebenden der Armenier in Ostanatolien gesucht. Ich habe keine Gemeinden, auch nur in Rudimenten, mehr vorgefunden. Lediglich Geschichten gehört von den zerstörten Kirchen, wo noch heute Bauunternehmer ihre Steine herholen und Grabschänder ihr Unwesen treiben ohne strafrechtliche Konsequenzen erleiden zu müssen.

Die Armenier sind 700 vor Christus in das heutige türkische Gebiet eingewandert. Als erstes Volk sind sie 300 n.Chr. komplett christianisiert gewesen. Hauptsächlich in mehreren Provinzen um ihren heiligen Berg Ararat haben sie gesiedelt. Als türkische Reitervölker aus Zentralasien sich anschickten das zumeist christliche Gebiet zu erobern zerbrach deren Königreich. Ich durfte sehen, welch eindrückliches Zeugnis die Ruinenstadt Ani ganz im Osten an der armenischen Grenze davon abgibt. Die Legende besagt, dass es den Christen damals gelungen ist, selbst hartgesottene römische heidnische Legionen am Ararat zu bekehren. Ich habe übergroße Kreuze in Steine auf 3000 Meter gefunden.

Pastor Frank-Peter Schultz
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